So, Herr Gröll, Schußtechnik
    Vollspann; schön konzentrieren, kurzer Anlauf, genau zielen, und zack aus dem
    Fußgelenk!!!...  
     
    DER SORGFÄLTIGEN
    TECHNISCHEN UNTERWEISUNG DES PAUSCHALTOURISTEN BLIEB DER ERFOLG VERSAGT: EINEM HOLPRIGEN
    ANLAUF FOLGTE EIN KATASTROPHALER SCHUSS "MIT PIEKE", DAS GEPÄCKSTÜCK ZISCHTE -
    UNTER DEM HÄMISCHEN GELÄCHTER EINER BRASILIANISCHEN REISEGRUPPE - SCHEPPERND IN EINEN
    SNACK-AUTOMATEN, DER TRAINER IST ENTTÄUSCHT.  
     
    Oh, nee, dat war gar
    nix... Körper drüber, Herr Gröll, und nicht so überhastet, guck!! ...jetzt sind die
    anderen vorbei!!!  
     
    "Einchecken für Pauschaltouristen" heißt das Seminar, das hier vor den
    Übungsschaltern im Terminal 1 des Matthias-Rust-Flughafens stattfindet. Der
    Reiseveranstalter TUI hat in Zusamrnenarbeit mit der Jürgen-Koppelin-Bildungsstätte
    einen Lehrgang entwickelt, der das Vorrücken des Flugreisenden rnit Gepäckstücken aller
    Art in der Warteschlange optimieren soll. Neben mir Übungsleiter Kurt Böhing, im Moment
    alles andere als zufrieden; Herr Böhing, woran hapert es?  
     
    Ja, den meisten Leuten
    fehlt einfach das Gefühl für's Gepäck; Sie haben's ja gerade sehr deutlich beim Herrn
    Gröll gesehen: Der Mann drischt ohne Sinn und Verstand auf den 10-Kilo-Seesack mit
    Schmutzwäsche ein, gerät dabei in Rückenlage, das Gepäck fliegt aus der Ideallinie und
    damit heißt es "Aus der Traum vom schnellen Vorrücken", nej...  
     
    Und da wären wir auch schon beim Thema; das Vorrücken mit schwerem Gepäck in 40, 50
    Meter langen Warteschlangen beim Anstehen für die Bordkarten; Herr Böhing, viele
    Flughäfen haben das Problem erkannt und unterstützen den Gast mittlerweile mit
    sogenannten Gepäckwagen...  
     
    Ja, das sind
    Wunschträume. Die Wirklichkeit sieht doch so aus: Flughafen Addis Abeba; insgesamt sieben
    Gepäckwagen in so'ner Stankettschiene festgeruckelt, Münzautomat nimmt nur abgezählte
    Hutu-Piaster, die haben Sie als Pauschal-Tourist noch nie gesehen, und selbst wenn Sie die
    gehabt hätten, kriegt diesen Schnappschloss-Sperrzargen-Klapperatismus sowieso nur'n
    Klempner auf.  
     
    Das bedeutet, die Koffer müssen von Hand bis an den Schalter getragen werden...  
     
    Wenn man eine frei
    hatte denn darin befinden sich bereits Tickets, Reisepässe, Sonnenbrille, 'ne Stange
    Marlboro und der Fotoapparat, nej. 
     
    So daß dann für den Transport praktisch nur noch die Füße in Frage... 
     
    (FULMINANTES KRACHEN;
    DANACH RUTSCHEN UND KNALLEN.)  
     
    Jajaja... warte mal...
    wunderbar, Herr Schlöter!!! 
    - Der hat'n Hammer, was???  
     
    Alle Achtung. 
      
    Nun,
    er ist einer von vielleicht 10 Touristen weltweit, die es fertigbringen, den 40
    Kilo-Hartschalenkoffer "Samsonite Holiday-Tresor" in Badelatschen über dreißig
    Meter punktgenau an die Sicherheitskontrolle zu schießen. 
     
    Was ja bei weniger talentierten Flugreisenden häufig zu Verletzungen führt. 
     
    Und das ist noch gar
    nix. Der Herr Schlöter ist beidfüßig, führt das Gepäck ganz eng am Fuß nimmt seine
    Frau sehr schön im Doppelpaß mit, und bringt - wenn's sein muß auch im Alleingang - den
    großen Tramper-Rucksack "Tirol 500", zwei bis drei Tennistaschen, ein
    Surfbrett, einen Klapp-Kinderwagen sowie den großen Schmink-Koffer vom Typ "Diva
    Dolores" plus zwei Hutschachteln und Bordgepäck sicher ans Band.     
     
    Donnerwetter.  
     
    Und löst dabei noch'n
    Kreuzworträtsel in der "Neuen Revue" - und jetzt kommen Sie! 
     
    Oder nimm' mal so'n
    tragbaren Funksender hier. Den kanns praktisch nur mit Pieke schießen. Guck: So!!!... 
     
    NACH EINEM
    15-METER-ANLAUF ZEIGTE KURT BÖHING AM BEISPIEL EINER TRAGBAREN REPORTAGE-ANLAGE SEINE
    UNWIDERSTEHLICHE "LINKE KLEBE". 
     
    Hm, jaja... das war's hier von der Übungsschlange am Terminal 1...  
     
    ...das kanns praktisch
    nur mit Pieke schießen, guck so...  
     
    ...und damit vom Matthias-Rust-Flughafen zurück ins Funkhaus.  
     
    DER REST DIESER
    REPORTAGE FIEL AUS TECHNISCHEN GRÜNDEN AUS.  |